Die Klimareise ist ein eintägiges Angebot aus der Ideenschmiede von sonntagplus. In drei Etappen geht es von der Welt der Physik über wundersames Waldwissen zu gemeinsamen Einsichten, dass man als Einzelne*r mehr bewirken kann als gedacht. Die Klimareise richtet sich an Teams, die den Klimawandel in der eigenen Organisation auf andere Art behandeln und – vor allem – ins Tun kommen wollen.
Wie kam es zur Klimareise?
Hermann Sonntag und Alexander Erler haben ihre persönlichen Erfahrungen und Kenntnisse zusammengebracht, um dieses eintägige Format zu entwickeln. Am Anfang stand die Idee, die Klimawandel-Themen anders präsentieren zu wollen: weniger Dogma, mehr Regionalität, weniger Jammern, mehr freudiges Tun. Über die Ausbildung zum Klimapädagogen hat Hermann vom Klimakoffer der Ludwig-Maximilians-Universität München erfahren, der über einfache physikalische Versuche die großen Klimathemen erklärt. Der Koffer beinhaltet tolle und fachlich fundierte Versuche, brauchte aber noch einige konzeptive, textliche und grafische Übersetzungsarbeit, um die Stationen auch für Nicht-Physiker*innen ansprechend zu machen. Mit dem Kultur- und Gemeinschaftshaus Neuwirt in Wattens fanden wir den idealen Ort für die Klimareise und mit dem Kulturverein Grammophon einen engagierten Partner.
Feuertaufe für die Klimareise
Samstag, 10. Feber 2024, halb 10 vormittags. In den Tagen und Nächten zuvor hat sonntagplus noch emsig gerackert, um den ersten Klimareise-Testballon flugtauglich zu machen. Nun treffen die ersten Teilnehmer*innen im Neuwirt-Saal ein. Die Stimmung ist auf Anhieb blendend, im hellen und freundlichen Café entwickeln sich die ersten schwungvollen Gespräche. Wenig später ist die 20-köpfige Runde komplett. Die gemeinsame Reise kann beginnen.
Zum Einstieg verorten wir uns zwischen polarisierenden Fragen und stellen uns mit mal konkreten, mal fantasievollen Postkartenbildern vor.
Die Welt im Labor
Dann ist es auch schon Zeit für die faszinierenden Weiten der Physik. Der Vorhang zum Neuwirtsaal schwingt auf. Dort erscheinen sechs Stationen – Tische mit allerlei Gegenständen, flankiert von schwarzen Rahmen, in denen bunte Plakate baumeln. Jede Station beherbergt einen physikalischen Versuch rund um globale Phänomene des Klimawandels: Treibhausgase, die Rolle der Ozeane, Kipppunkte, Wärmekapazitäten. Begriffe, die uns ständig in den Medien begegnen, werden bei der Klimareise angreifbar und konkret, indem sie auf die wesentlichen physikalischen Grundlagen heruntergebrochen sind. Die Zeit verfliegt und ehe wir uns versehen, ist es schon fast Mittag. Wir teilen unsere Aha-Momente, Widersprüche und weiterführenden Ideen, bevor wir uns ein köstliches Linsen-Kartoffel-Curry mit Wintersalat und Tzatziki zu Gemüte führen.
Erfrischender Spaziergang in den klimafitten Bergwald
Nach dem Mittagessen kommt etwas körperliche Bewegung gerade recht: Vom Neuwirt schlendern wir in wenigen Gehminuten zu einem klimafitten Bergwald am Fuße des „Himmelreichs“, einer Geländekuppe zwischen Wattens und Volders. Dort stoßen wir auf eine kahle, baumlose Fläche – das Ergebnis eines vergangenen Sturms. Was auf den ersten Blick nicht gerade harmonisch wirkt, entpuppt sich schnell als kleiner Fleck mit großem Potenzial.
Beim eineinhalbstündigen Spaziergang stehen die Artenvielfalt und der Klimawandel vor Ort im Mittelpunkt. Wir lernen, wie uns Vielfalt retten kann und was es für einen klimafitten UND lebendigen Wald braucht.
Andere anstecken
Angeregt vom Begriff der „sozialen Ansteckung“ sinnieren wir auf dem Rückweg darüber, was jede/r Einzelne von uns tun kann. Wieder im Neuwirt angelangt, fassen wir kleine, feine Schritte in den Blick, die auch den Trubel des Alltags überstehen – weil die großen Pläne, die wir schmieden, in der Praxis eh oft unerfüllbar sind. Und dann, drei Minuten früher als geplant, setzt der Klimareise-Testballon um kurz vor 16 Uhr auch schon wieder sanft auf dem Boden auf.
Interesse an einer Klimareise?
Du möchtest mit deiner Organisation eine Klimareise unternehmen? Dann melde dich bei uns!