Wald als komplizierter Förderdschungel?
Wenn man die letzten 25 Jahre, in denen ich professionell im Naturschutz tätig bin, vergleicht, dann haben wir heute sicher ein sehr umfassendes Förderwesen für viele Aktivitäten im Natur- und Klimaschutz. Manche nennen es sogar „Förderdschungel“. Die sogenannten „Wald-Umweltmaßnahmen“ fristen dabei im Vergleich zu den Agrarförderungen sprichwörtlich ein Schattendasein. Politisch eher geduldet als gepusht und teils kompliziert in der Abwicklung, sodass sie oftmals wenig genutzt werden. Dies ist beispielsweise bei der Förderung von stehendem Totholz der Fall.
Totholz sorgt für Artenvielfalt im Wald
Wir wollten aber trotzdem stehendes Totholz als wertvollen Beitrag zum Naturschutz im Wald forcieren. Denn Totholz ist ein ganz wesentlicher Faktor für die Artenvielfalt im Wald. So ein stehendes Totholz kann das Wohnzimmer einer Spechtfamilie sein, Brutstätte von wunderschönen Käfern wie dem Alpenbock oder Lebensraum von Baumschwämmen. Die Waldbesitzer*innen sollten dafür eine faire Entschädigung erhalten, aber wer kanns bezahlen?
Der Specht im Hotel sorgt für Leben im Wald
Mit Eveline und Christian Wandl vom Biohotel Leutascherhof fanden wir Partner aus der Hotellerie, die den Wald mit ihren Hotelzimmern verbanden. Für die Nicht-Reinigung hängen die Gäste einen Holzspecht vor die Tür. Die ersparten Kosten stellt die Familie Wandl seit Jahren für die Abgeltung der Waldbesitzer zur Verfügung und somit gelingt es gemeinsam, auf unbürokratische Art und Weise Spechtbäume für einen Wald voller Leben zu fördern!
Noch viel Potential!
Das Beispiel der Spechtbäume mit dem Biohotel Leutascherhof zeigt, dass es manchmal einfach etwas Fantasie braucht, um finanzielle Mittel für konkrete Umsetzungsprojekte zu lukrieren. Falls du eine gute Natur- oder Klimaschutzidee hast, jedoch beim Aufstellen der Fördermittel nicht ganz sicher bist, wie du es angehen willst, dann lass uns darüber reden!